Einmal im Leben Zehnkampf

Am 9. Juni 2024 fand im Rahmen der Oberhachinger 1275-Jahr-Feier ein Bayerischer Gaudi Zehnkampf statt, für den die Schützenfreunde die Mannschaft »d’Obahachinga Moastaschützn« ins Rennen sandten.

Gruppenfoto BierverkostungYannick Streibel (Mannschaftsführer), Anne Kästner, Thomas Bresilge, Eric Zuber und Benni Krötz traten am letzten Tag der anderthalbwöchigen Feier als eine von 19 Mannschaften an. Es galt sich in zehn Disziplinen für je fünf Minuten zu messen. An jeder der Stationen konnten 100-150 Punkten gesammelt werden. Der Startschuss fiel um 12.00 Uhr.
Am Abend zuvor waren die Startnummern ausgelost worden und wir hatten die 2 gezogen. Dies bedeutete, dass wir den Parcours mit der Disziplin Bierverkostung begannen. Fünf Helle wurden uns präsentiert und die Mannschaft musste entscheiden, welches Helle zu welcher Marke gehörte. Wir lagen mit zweien richtig und sammelten dafür 40 Punkte.

Luftgewehr YannickDie nächste Disziplin lag uns schon mehr, denn nun ging es zum Luftgewehrschießen. Unser Verein betreute einen Schießstand als eine der Stationen, eine Leihgabe des Bayerischen Schützenverbands. Das Luftgewehr wurde mit dem Kolben in eine Schlaufe gelegt und das Ziel anvisiert. Jeder Schütze hatte zehn Schuss und die Quersumme wurde durch fünf geteilt.

Für die dritte Disziplin ging es vors Zelt, wo ein Teleskopkran und dreißig Bierkästen warteten. Benni Krötz hatte sich – zur Erleichterung von uns anderen vier – bereit erklärt, am Seil und mit Helm gesichert, beim Traglstapeln einen Turm aus Bierkästen zu bauen und gleichzeitig zu erklimmen. Gewertet wurden spätestens nach fünf Minuten die Anzahl der Bierkästen, wobei der Turm samt Gipfelstürmer nicht umgefallen sein durfte.
Stapeln Yannick, Thomas und BenniYannick und Thomas, beide ebenfalls mit Helmen ausgestattet, reichten ihm nach und nach die Kästen an. Immer höher und wackliger wurde der Turm, bis Benni nach 17 Kästen (= 68 Punkte) signalisierte, dass es genug sei. Im Video unten seht ihr wie hoch der Turm wurde.

Hufeisenwurf EricAls nächstes erfuhren wir beim Hufeisen werfen, dass so ein Hufeisen im Flug und beim Aufprall eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Jedes Teammitglied hatte fünf Wurf und versuchte seine Hufeisen möglichst nahe an einen von fünf Pflöcken oder aber zumindest in dem Hulahoop Reifen, der um den jeweiligen Pflock lag, zu positionieren. Pflock 1 lag am nächsten, ergab aber nur einen Punkt. Die Hufeisen mochten nicht recht in den Reifen zum Liegen kommen, sondern sprangen lieber ins freie Feld. So konnte man anstelle der anvisierten vier Punkte auch drei bekommen, wenn das Hufeisen nah genug zum dritten Pfosten kugelte. Immerhin eines meiner fünf Eisen brachte ich nahe genug an den fünften Pflock.

Melken YannickDann folgte die sportliche Disziplin Tragllaufen, bei der wir uns zu fünft auf fünf Bierkästen fortbewegen sollten ohne herunter zu fallen. Gefragt waren also Geschwindigkeit, Koordination und Balance. Gar nicht so einfach, aber immerhin schafften wir über eine Runde von zwei möglichen. Ein Video davon findet ihr unten.
Im Anschluss an den Tragllauf wurde jede Mannschaft auf die Bühne gebeten und stellte sich kurz vor. Das Bierzelt, in dem die meisten der Disziplinen abgehalten wurden, war gut gefüllt und das Publikum verfolgte den Wettkampf gespannt.
Unsere nächste Station war das Melken eines Euters aus dickem Kunststoff. Ich bin mir ja sicher, dass jede echte Kuh meinen zarten Melkversuch zu schätzen gewusst hätte, aber bei diesem Euter war Kraft gefragt und Yannicks Unterarmmuskulatur brachte uns 93 von 100 möglichen Punkten!

Hammer EricDie anschließende Disziplin Nageln hatte wiederum mehr mit Glück zu tun. Es galt pro Person einen Nagel in einem Baumstamm zu versenken. Auch hier hatte die Mannschaft fünf Minuten Zeit und je weiter sich der jeweilige Nagel im Holz befand, desto mehr Punkte brachte er ein. Jedoch handelte es sich nicht um einen gewöhnlichen Hammer, sondern um ein Rohr, das auf einen Stiel gelötet war. Um den Nagel ins Holz zu befördern, musste man ihn mit dem Rand des Rohrs treffen. Gar nicht so einfach, aber einige Punkte konnten wir dennoch mitnehmen.

Stemmen, Anne und ThomasNun folgte die urbayrische Disziplin Maßkrugstemmen. Die männlichen Teammitglieder bekamen je einen Liter Wasser im Maßkrug, den sie für maximal fünf Minuten am ausgestrecktem Arm halten sollten. Als weibliches Teammitglied musste ich lediglich 500 ml halten und war entsetzt darüber wie sich mein Deltamuskel nach gerade einmal anderthalb Minuten weigerte, meinen Arm weiter oben zu halten. Glücklicherweise gelang es Yannick, Benni, Thomas und Eric länger! Am längsten konnte Thomas seinen Maßkrug halten.

Sägen, Thomas und BenniDas Baumsägen war unsere vorletzte Station und wieder war Kraft gefragt. Innerhalb von fünf Minuten sollte ein Baumstamm mit einer recht wabbeligen Säge durchsägt werden. Thomas und Benni legten los, Yannick und Eric wechselten ab und nach 5.15 min fiel die Scheibe hinunter. Aufgrund der 15 Sekunden mehr, erhielten wir hier nur einen Trostpunkt, obwohl sich alle vier so ins Zeug gelegt hatten.

Unsere letzte Disziplin Maßkrug schieben war deutlich entspannter. Ein voller Maßkrug wurde mit Gefühl über eine Bahn geschoben. Kam er kurz vor dem Ende zum Stehen, gab es ganze 20 Punkte. Schoss er darüber hinaus, landete er in einer Tonne mit Wasser, was immer wieder zu nassem Publikum führte. Eric erschob die 20 Punkte!

GruppenfotoDer Baumstamm und die Hufeisen Disziplinen hatten uns Punkte gekostet, sodass wir den anfänglichen Top Ten Platz nicht halten konnten und mit 501 Punkten auf dem 16. Platz landeten. Dennoch hatten wir viel Spaß und können nun alle fünf mit Fug und Recht behaupten erfolgreich an einem Zehnkampf teilgenommen zu haben!

(Fotos © Moni Lohr)

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